Zehntausende Aktionäre von Wirecard sehen düsteren Zeiten entgegen, denn ihre Aussichten, im Insolvenzverfahren entschädigt zu werden, sind minimal. Diese traurige Realität wurde durch ein Urteil des Bundesgerichtshofs bestätigt, das ihre Chancen weiter verringerte.
Wirecard, einst ein Glanzlicht an der deutschen Börse, stürzte 2020 infolge von Bilanzbetrug und Insolvenz ab. Die Insolvenzmasse enthält derzeit 650 Millionen Euro, jedoch stehen den Gläubigern insgesamt Forderungen in Höhe von 15,4 Milliarden Euro gegenüber.
Die Aktionäre, die sich als Miteigentümer des Unternehmens betrachten, werden in der Rangfolge der Insolvenzgläubiger zurückgestuft und haben somit geringe Hoffnungen, etwas aus dem Verfahren zu erhalten. Viele fühlen sich betrogen, da sie beteuern, die Aktien nicht erworben zu haben, hätten sie die Wahrheit über die Unternehmenslage gekannt.
Das Bundesgerichtshofsurteil stellt nun klar, dass die Aktionäre am Ende der Verteilung der Insolvenzgelder stehen und höchstwahrscheinlich ohne Entschädigung bleiben werden. Diese bittere Erkenntnis bedeutet, dass die Aktionäre wahrscheinlich eine vollständige finanzielle Enttäuschung erleben werden, da sie das unternehmerische Risiko des Unternehmens tragen und rechtlich hinter anderen Gläubigern stehen.

