Ein Assistenzarzt in einer Bielefelder Klinik hat über Jahre hinweg insgesamt 34 Patientinnen ohne medizinische Indikation betäubt und vergewaltigt, wie aus den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hervorgeht. Diese schockierenden Verbrechen haben zu einer Anklage gegen drei leitende Mitarbeiter geführt, darunter ein Chefarzt, ein Oberarzt und ein Pflegedienstleiter, die sich nun wegen fahrlässiger Körperverletzung durch Unterlassen verantworten müssen.
Es wird angenommen, dass die Angeklagten Hinweise auf das missbräuchliche Verhalten des Assistenzarztes erkannt, jedoch nicht angemessen darauf reagiert haben. In der Wohnung des Assistenzarztes wurden Festplatten mit Videos der Taten sowie eine Liste mit 80 Namen von potenziellen Opfern entdeckt. Die Opferanwältin Stefanie Höke vertritt 12 der betroffenen Frauen und hebt die Bedeutung der Anklage für die Opfer hervor.
Die schockierenden Zahlen zeigen, dass 25 Patientinnen zwischen 2018 und Ende 2019 und weitere 9 zwischen Herbst 2019 und 2020 Opfer von Vergewaltigungen wurden. Diese tragischen Vorfälle verdeutlichen die dringende Notwendigkeit einer angemessenen Reaktion auf Warnzeichen und Hinweise, um Missbrauch zu verhindern.
Die Einbeziehung der Opfer in den Gerichtsprozess wird als wichtiger Schritt zur Anerkennung ihrer schweren Erfahrungen angesehen. Die Anklage gegen die leitenden Mitarbeiter in dieser Bielefelder Klinik verdeutlicht die Konsequenzen von Versäumnissen im Umgang mit solch gravierenden Vorfällen und unterstreicht die Bedeutung von Prävention und Aufklärung im medizinischen Umfeld.